Arbeitskreis Staatsreform
Forum für Staatskunst und Verwaltungsmodernisierung
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt euch auf eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“
Willy Brandt
Der Arbeitskreis dient zum Austausch über Reformen im öffentlichen Sektor und diskutiert Denkanstöße für die Organisation einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft. Der Arbeitskreis will Einblicke in innovative Modernisierungsprojekte geben und Akteure der Verwaltungsmodernisierung vernetzen.
Dialog
zu staats-, verwaltungs- und finanzwissenschaftlichen Themen
Beratung
von übergreifenden Themen des staatlichen und kommunalen Managements
Diskurs
über bundespolitische Themen mit kommunalem Bezug
Austausch
von Führungskräften in den Bereichen Finanzen, Personal, Organisation und Digitalisierung
Positionspapiere
Im Rahmen des Arbeitskreis werden Positionspapiere zu staatspolitischen Themen entwickelt.
Verwaltungspolitik
Gutes Regieren in einem modernen Staat - Unnaer Impulse zur Verwaltungspolitik
Digitalisierung
Braucht es einen Neustart
bei der deutschen
Verwaltungsdigitalisierung?
Prof. h.c. Henning Lühr
„Der Begriff der Staatskunst geht auf Aristoteles zurück, etwas moderner ausgedrückt würde man wohl einfach von politischem Handeln oder noch einfacher von Regieren sprechen. Aber ich mag das alte Wort, weil in ihm eben Kunst im Sinne von Kunstfertigkeit enthalten ist. Außerdem dient es einem konkreten Ziel, nämlich der staatlichen Wohlfahrt oder schlicht einem Staat, der allen Bürgern zugutekommt. Auch das schwingt in dem Begriff der Staatskunst mit. Es geht um die Frage, was die Digitalisierung für den Staat und seine Behörden bedeutet. Es stehen also gesellschaftliche und politische Fragen im Vordergrund, nicht so sehr technische Aspekte.“
Arbeitskreis Staatsreform
Entwicklung | Planung
Strategie | Steuerung
Führung | Personal
Finanzen | Vermögen
Strukturen | Prozesse
Modernisierung
Recht | Verfassung
Digitalisierung
Beteiligung | Marketing
Arbeitskreis Staatsreform
Online-Veranstaltungen
Überlegungen zu den Investitionsbedarfen in den Bundesländern und deren Finanzierungsmöglichkeiten unter der Schuldenbremse
mit Torsten Windels, Ökonom
Dienstag, 21. Januar 2025, 17.30 bis 19.00 Uhr
Ein moderner Staat beginnt in den Kommunen
mit Henning Witzel, Verbandsgeschäftsführer Netzwerk Junge Bürgermeister*innen
Mittwoch, 30. Januar 2025, 17.30 bis 19.00 Uhr
Kommnalwirtschaft und Wärmewende
mit Prof. Dr. Marc Hansmann, Mitglied im Vorstand der enercity AG
Dienstag, 25. März 2025, 17.30 bis 19.00 Uhr
Selbstverständnis
Was will der Arbeitskreis Staatsreform?
Die jetzt beginnende Legislaturperiode wird die Krisendekade seit der Finanzkrise hinter sich lassen. In ihrem Wahlprogramm hat die SPD vier Missionen formuliert: klimaneutrales Deutschland, neues Mobilitätssystem, digitale Souveränität und Gesundheit. Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP haben sie sich in zehn Handlungsfeldern niedergeschlagen:
1. Moderner Staat und digitaler Aufbruch
2. Klimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft
3. Respekt und Chancen in der modernen Arbeitswelt
4. Soziale Sicherheit bürgerfreundlich gestalten
5. Chancen für Kinder, starke Familien und beste Bildung ein Leben lang
6. Innovation fördern und neue Wettbewerbsfähigkeit erreichen
7. Offensive für bezahlbares und nachhaltiges Bauen und Wohnen
8. Freiheit und Sicherheit, Gleichstellung und Vielfalt in der modernen Demokratie
9. Zukunftsinvestitionen und nachhaltige Staatsfinanzen
10. Deutschlands Verantwortung für Europa und die Welt
Alle genannten Bereiche sind politische Felder, in denen sich ohne eine leistungsfähige, moderne Verwaltung keine Erfolge erzielen lassen.
Im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ haben die drei Parteien ihre Vorstellung von Modernem Staat und Demokratie insbesondere folgendermaßen beschrieben:
„Wir wollen einen grundlegenden Wandel hin zu einem ermöglichenden, lernenden und digitalen Staat, der vorausschauend für die Bürgerinnen und Bürger arbeitet. Es geht darum, das Leben einfacher zu machen. Staatliches Handeln soll schneller und effektiver werden und wirtschaftliche wie gesellschaftliche Innovationsprozesse befördern und einbinden. Wir wollen eine neue Kultur der Zusammenarbeit etablieren, die auch aus der Kraft der Zivilgesellschaft heraus gespeist wird.“
Der Arbeitskreis sieht hier auch eine „handwerkliche“ Dimension angesprochen, nämlich die „Staatskunst“, die der Verwaltung Bürgernähe und Leistungsfähigkeit sichern muss. Deshalb pflegt der Arbeitskreis den verwaltungsfachlichen Austausch und sucht die Praxis politisch „auf den Begriff“ zu bringen.
Als Staatskunst betrachten wir die Organisation des Gleichgewichts von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Auch innerhalb der staatlichen Institutionen geht es um das Verhältnis von Politik und Verwaltung sowie um die angemessene Ausstattung der verschiedenen Ebenen des Staates mit Kompetenzen und Ressourcen. Zentral erscheint uns hierbei das Hier und Jetzt bestmöglich laufen zu lassen, aber auch eine Vorstellung von den Erfordernissen für Morgen zu haben. Zur stetigen (Weiter-) Entwicklung dieser Gleichgewichtskonstellationen müssen Entscheidungen getroffen werden, Kompetenzen und Ressourcen geschaffen und verteilt werden. Hierzu braucht es kompetente Institutionen und Personen, wesentlich aber auch einen öffentlichen gesellschaftlichen Dialog über die richtige Staatskunst. Insbesondere die Krisen der letzten Jahre haben die Bedeutung guter staatlicher Politik hervorgehoben. Ohne gute Politik und Verwaltung konnten weder Finanz- oder Euro-Krise gelöst werden noch können die Migrationsfrage oder die Corona-Pandemie gelöst werden. Hier waren und sind die staatlichen Institutionen nicht immer gut aufgestellt gewesen. Es gilt aus Fehlern zu lernen, um eine gute Staatskunst zu gewährleisten.
Unser leitendes Ziel ist dabei eine Stärkung demokratischer, selbstbestimmter Politik zur wirksamen Gestaltung der Lebensverhältnisse. Es sollte deshalb mehr statt weniger Politik geben und je lokaler und näher am Leben der Bürgerinnen und Bürger desto größer sollte der Zuwachs an Gestaltungsmöglichkeiten sein. „Staatsreform“ in diesem Sinne hat als Ausgangspunkt die Gemeindeebene und die kommunale Selbstorganisation.
Damit der Politik auf den örtlichen Ebenen des Gemeinwesens neue Handlungskraft zuwachsen kann, muss sie auch bereit sein, sich auf den höheren Ebenen Spielräume neu zu erstreiten. Insbesondere hinsichtlich wirtschaftlicher Aktivitäten des Gemeinwesens kann im Einzelfall die Rückverlagerung von Kompetenzen von der europäischen Ebene auf die nationalen oder regionalen Parlamente und Verwaltungen erforderlich sein.
Moderne Verwaltungslösungen betonen die Kraft der Kooperation gegenüber einem autoritären Zentralismus - sie sind zwar kommunikationsintensiver, aber deshalb im Ergebnis auch stabiler und entwicklungsfähiger als erzwungene Einheitlichkeit.
Die öffentlichen Verwaltungen müssen für eine erfolgreiche Praxis eigenständig konzeptfähig sein. Sie entwickeln ihre Instrumente und Lösungen in einer Sprache, die für Bürgerinnen und Bürger sowie Politik verständlich bleibt.
Für bestimmte Politikbereiche, die besonders relevant sind, bedarf es neuer bundestaatlicher Kooperationsgremien und möglicherweise neuer Gemeinschaftsaufgaben (z.B. Klimaschutz). Im Bundesrat sollten die Kommunalverbände Zugang zu den Beratungen der Fachausschüsse bekommen, um die praktische Verwaltungskompetenz der Kommunen wirksam einbinden zu können.
Zu den Themen im Einzelnen:
BLOG
Aktuelles zur Staatskunst
In diesem Blog veröffentlichen wir Beiträge, die sich aus den Diskussionen im Rahmen des Arbeitskreises ergeben:
Dr. Antje Draheim, Dr. Andreas Dressel, Ulrich Hörning, Prof. Dr. Carsten Kühl, Oliver Lindner, Thomas Losse-Müller, Prof. Dr. Henning Lühr, Maik Luhmann, Silvia Nieber, Jörn Riedel, Ramona Schumann, Philippa Sigl-Glöckner, Torsten Windels
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Initiatoren

Arne Schneider, MBA
